Kompetent referieren

• Ein gelungener Einstieg ins Referat senkt die Nervosität.
  
  
• Üben Sie vor vertrauten Personen oder vor dem Spiegel.
  
  
• Visualisieren Sie das Referat in positiver Weise. Stellen Sie sich also bei der Vorbereitung vor, dass Sie die Präsentation erfolgreich hinter sich bringen.
  
  
• Schätzen Sie Ihre kommunikativen und rhetorischen Fähigkeiten realistisch, aber vor allem auch wohlwollend ein. Vermeiden Sie dabei ein pauschalisierendes negatives Selbsturteil.
   

• Nehmen Sie eine aufrechte, offene Körperhaltung ein und beanspruchen Sie genügend Raum dafür.
  
  
• Verwenden Sie eine tiefe Bauchatmung, sprechen Sie langsam und nehmen Sie sich Zeit.
  
  
• Atmen Sie, bevor Sie zu sprechen beginnen.
  
  
• Nutzen Sie verschiedene Alltagssituationen als Übungsmöglichkeit (trauen Sie sich z.B. auch im Freundeskreis zu, Zeit und Raum einzunehmen oder das Wort zu ergreifen). 
  
  
• Vielleicht machen Ihnen die Aufmerksamkeit und das positive Feedback des Publikums auch ein bisschen Spass. Geniessen Sie dies! 
   

• Noch bevor Sie mit dem Referat beginnen: schauen Sie ihr Publikum an.
  
  
• Die Kontaktnahme mit dem Publikum hilft, Reaktionen besser zu verstehen.
  
  
• Alle im Publikum wollen sich angesprochen fühlen.
   

• Versuchen Sie die Stille auszuhalten, anstatt Pausen mit «Ähs» zu füllen.
  
  
• Die Pausen werden vom Publikum als weniger lang wahrgenommen als von Ihnen und sogar geschätzt.
   

• Dies kann mit einem persönlichen Bezug zum Thema gleich zu Beginn des Referates besonders gut gelingen. 
  
  
• Ihre Begeisterung kann nicht nur ansteckend sein, sondern sich auf die ganze Dynamik der Präsentation positiv auswirken.
   

• Die Vorbereitung ist die Grundlage einer gelungenen Präsentation. Je besser diese ist, desto besser wird auch die Präsentation.
  
  
• Planen Sie Ihre Zeit. Überlegen Sie sich, wann Sie was vorbereiten wollen, und verbringen Sie die Zeit nicht damit, auswendig zu lernen. Ideal wäre natürlich, wenn Sie sich fürs Thema interessieren. Beginnen Sie zu recherchieren, sich ins Thema einzulesen, ein Brainstorming zu machen und ein Mindmap zu zeichnen. Jetzt erst wird strukturiert: Was ist die zentrale Idee? Was sollen die Zuhörenden mitnehmen? Wer sind die Zuhörenden überhaupt? Was haben sie für einen Wissensstand?
  
  
• Halten Sie sich an «KISS» («keep it simple and smart») Rufen Sie sich dieses Prinzip beim Vorbereiten immer wieder in Erinnerung. Dann kann die Präsentation Schritt für Schritt aufgebaut werden.
  
  
• Notieren Sie nur Stichworte. Als Manuskript Ihres Referats ist es am besten, wenn Sie auf Karteikarten nur Stichworte schreiben und nicht ganze Sätze, um frei sprechen zu können. A4-Papier eignet sich weniger gut, weil das kleinste Zittern dadurch gross wird.
  
  
• Dann kommt das Wichtigste: Üben, üben, üben – vor anderen Leuten und alleine laut für sich, das bringt am meisten.
  
  
• Seien Sie frühzeitig vor Ort. Kurz vor der Präsentation sollten Sie unbedingt den Raum erkunden, den Beamer-Anschluss checken und ausprobieren, ob alles funktioniert. 
  
  
  

• Ein guter Einstieg ist das A und O und hilft Ihnen auch als Aufwärmphase. Der Einstieg erfüllt die drei folgenden Funktionen: 1. Kontakt aufbauen. 2. Neugier wecken. 3. Orientierung geben. Nebenbei reduziert sich in der Anlaufzeit auch das Lampenfieber. Aber eine gewisse Anspannung ist gut, denn das hilft, fokussiert zu bleiben. 
  
  
• Wählen Sie den passenden Einstieg aus einer Vielfalt von Möglichkeiten. Stellen Sie sich dabei die Frage, wie Sie das Publikum am Anfang am besten für sich gewinnen und zum Mitdenken anregen können. Möchten Sie z.B. mit einer Alltagserfahrung starten, ein Zitat vorlesen, eine provokante These formulieren, eine Frage stellen, einen kurzen Film bzw. ein Bild zeigen oder ein aktuelles Ereignis aufgreifen?
  
  
• Nennen Sie zu Beginn die Ziele des Referats. Das hilft dem Publikum, die Bedeutung des Vortrags einzuschätzen und falschen Erwartungen vorzubeugen.
  
  
• Geben Sie dem Publikum einen Überblick über den Ablauf Ihres Referats. Auch dies ist für das Publikum eine wichtige erste Orientierungshilfe.
  
  
• Beginnen Sie den ersten Satz immer erst nach dem Ausatmen. 
   

• Der Hauptteil enthält die inhaltliche Botschaft des Referats. Sie versuchen darin, Ihre Gedankengänge transparent zu machen.
  
  
• Anschauungshilfen dienen der Orientierung, sorgen für Überraschung und können Prioritäten schaffen. Sie machen einen Inhalt lebendiger, indem sie visuelle Reize schaffen oder die Verbindung zum Alltag und praktischen Erfahrungen herstellen. Wenn Sie im richtigen Moment eingesetzt werden, bieten sie Abwechslung und Vertiefungshilfen. So erhalten Sie die Aufmerksamkeit des Publikums. Dazu kommt, dass wir das, was über mehrere Sinneskanäle vermittelt wird, besser behalten können.
  
  
• Am besten setzen Sie wenig Text auf die Folien, veranschaulichen vieles und sprechen (auch mit Kärtchen) möglichst frei. Und denken Sie daran: Nie zu viel in ein Referat packen, sondern sich auf das Wesentliche konzentrieren. Überlegen Sie sich, welche Grundidee beim Publikum ankommen soll.
  
  

• Referieren bedeutet kommunizieren. Sie vermitteln nicht nur Inhalte, sondern zeigen sich auch als Person – mit Körperhaltung, Gestik, Gesichtsausdruck sowie Sprechtempo, Tonfall und Lautstärke. Denken Sie während der Präsentation nicht an Ihre Körpersprache, aber denken Sie bei der Vorbereitung daran.
  
  
• Bleiben Sie nicht immer am selben Ort stehen, sondern bewegen Sie sich. Karteikarten oder ein Filzstift in der Hand können helfen, wenn man nicht weiss, wohin mit den Händen. Stehen Sie mit beiden Beinen auf dem Boden und schauen Sie immer wieder in die Runde.
  
  
• Wählen Sie drei Personen aus dem Publikum aus, die Ihnen sympathisch sind. Am besten links, in der Mitte und rechts. Lassen Sie dann den Blick zwischen diesen Personen hin und her schweifen. So wirkt es, als würden Sie alle im Publikum anschauen. Sie selbst jedoch fühlen sich so, als würden Sie nur mit diesen drei Personen sprechen. 
  
  

• Nervosität gehört dazu: das weiss auch Ihr Publikum. Meist nehmen Sie als Referentin bzw. Referent Ihre Nervosität viel stärker wahr als Ihre Zuhörenden. Zudem lässt die innere Unruhe häufig nach einigen Minuten des Referierens nach, so dass Sie sich wieder besser konzentrieren können.
  
  
• Eine wichtige Strategie zur Bewältigung der Nervosität ist das Üben. Steht der Inhalt Ihres Referates fest, so tragen Sie dieses privat jemandem vor. Diese Person muss keine Fachperson sein. Deren Aufgabe besteht vielmehr darin, Ihnen eine Rückmeldung dazu zu geben, wie Sie generell rüberkommen. Bitten Sie darüber hinaus auch ein bis zwei Mitstudierende, sich insbesondere auf den Inhalt, aber auch die Verständlichkeit und den Stil Ihrer Präsentation zu achten. Auch sie können Ihnen wertvolle Feedbacks geben.
  
  
• Ein gewisse Sicherheit während den ersten Minuten des Referates hilft, mit der Nervosität umzugehen. Auch erleichtert diese dem Publikum den Einstieg in die Thematik. Richten Sie deshalb ein besonderes Augenmerk auf den Start in das Referat. 
  
  
• Halten Sie ein Glas Wasser bereit und achten Sie auf eine ruhige Atmung. 
  
  
• Ganz oben auf dieser Webseite finden Sie weitere spezifische Tipps für den Umgang mit Nervosität. Beachten Sie bei Bedarf untenstehend auch unsere Bücher und Links sowie unseren Workshop zur Thematik «Kompetent Referieren».
  
  

• Kündigen Sie das Ende Ihrer Präsentation rechtzeitig an. In der Schlussphase eines Referats ist es wichtig zu kommunizieren, dass man sich dem Ende der Ausführungen nähert, damit sich die Zuhörenden darauf einstellen und sich abschliessende Gedanken machen können. 
  
  
• Fassen Sie das Wichtigste nochmals kurz zusammen und gehen Sie auf das Wesentliche ein. Sie können auch den Ablauf nochmals klarmachen und zeigen, dass der Vortrag bald zu Ende ist.
  
  
• Geben Sie Ihren Zuhörenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Warten Sie einen Moment, ob eine Frage kommt, bevor Sie sich beim Publikum bedanken, sich verabschieden und zusammenpacken. Wie bei Schauspielerinnen oder Schauspielern lässt Ihre Körperspannung erst nach, wenn der Vorhang gefallen ist: Ihr Vortrag und somit Ihre Rolle als Referentin bzw. Referent ist erst zu Ende, wenn Sie wieder auf Ihrem Platz sitzen.
  
  

Beachten Sie untenstehend unsere Webangebote zu den Themen «Stressbewältigung», «Entspannung und Bewegung» oder «Achtsamkeit und Meditation», die bei der Vorbereitung eines Referats nützlich sein können:

• Beratungsstelle Berner Hochschule – Stressbewältigung
  
• Beratungsstelle Berner Hochschulen – Entspannung und Bewegung
• Beratungsstelle Berner Hochschulen – Achtsamkeit und Meditation

Hilfreiche Informationen und Tipps für die Vorbereitung eines Referates bietet auch die psychologische Studierendenberatung Österreichs:

• Studierendenberatung Österreich – Studienbewältigung – Referate halten

Beachten Sie auch die «10 Merkmale einer richtig guten Präsentation» der deutschen Studierendenplattform «Studybees»:

• Studybees – 10 Merkmale einer richtig guten Präsentation
   

Sie möchten Ihre Zuhörerschaft überzeugen, aber Sie sind sehr aufgeregt? Diese Situation kennt jede bzw. jeder! Ulla Beushausen erklärt, was Sprechangst ist, wie sie sich zeigt und wie sie überwunden werden kann:

• U. Beushausen: «Sicher & frei reden. Sprechängste erfolgreich abbauen.» München: Reinhardt Verlag, 2017.

Die Angst, vor anderen Menschen zu sprechen, ist gerade an Hochschulen weit verbreitet. Im Beruf ist sie ebenfalls für viele eine Belastung. Ursula Steinbuch zeigt, wie man mit Redeangst konstruktiv umgehen und sie Schritt für Schritt abbauen kann:

• U. Steinbuch: Raus mit der Sprache. Ohne Redeangst durchs Studium. Frankfurt: Campus, 3. Aufl. 2005.

Beide Bücher können in der Bibliothek unserer Beratungsstelle ausgeliehen werden: 

• Beratungsstelle Berner Hochschulen – Bibliothek